Jahresveranstaltung am 17.10.2019 mit Verleihung des Menschenrechtspreises im Rathaus Charlottenburg zum Thema "Soziales Menschenrecht auf Wohnen verwirklichen!" erfolgreich durchgeführt:
Am 17. Oktober dieses Jahres hat die "Eberhard-Schultz-Stiftung für Soziale Menschenrechte und Partizipation" bereits zum sechsten Mal unseren „Sozialer Menschenrechtspreis 2019“ verliehen. Der „Soziale Menschenrechtspreis“ ist mit insgesamt 5000€ dotiert und wurde von einer unabhängigen Jury zu gleichen Teilen an die Berliner Nachbarschaftsinitiative „Bizim Kiez – unser Kiez“ und Robert Trettin, stellvertretender Sprecher der Nationalen Armutskonferenz, vergeben.
Die Laudatio auf die Nachbarschaftsinitiative wurde von unserem Kuratoriumsmitglied Nihat Sorgeç gehalten. Er bezog dabei seine eigenen Erfahrungen als Kind eines türkischen Gastarbeiters mit ein und erzählte sehr schön die Geschichte, wie die Initiative zustande kam. Tatsächlich ging deren Gründung nicht auf das von Gentrifizierung betroffene Geschäft, sondern auf dessen Nachbarschaft zurück. Die Menschen wollten ihren Obst- und Gemüsehändler nicht so einfach aufgeben und gründeten 2015 kurzerhand die Nachbarschaftsinitiative, die sich auch für die Belange anderer von Verdrängung betroffener oder bedrohter Menschen in Berlin einsetzt. Auch die Dankesrede von Magnus Hengge (Bizim Kiez) betonte nochmals die Bedeutung des Geschäfts für den Kiez und erhielt dafür viel Zustimmung. Weitere Informationen zur Nachbarschaftsinitiative „Bizim Kiez – unser Kiez“ finden Sie auf deren Homepage.
Das Jurymitglied Eveline Lämmer vom Landesseniorenbeirat und dem Förderverein Stille Straße e.V. hielt eine beeindruckende Laudatio auf den stellvertretenden Sprecher der Nationalen Armutskonferenz Robert Trettin, in der sie treffend sein Engagement für von Armut betroffene Menschen darstellte. Als Betroffener engagiert sich Robert Trettin seit den 1980er Jahren im Bereich der Suchthilfe und gründete 2008 den Verein „Concept social“, in dem er sich auf politischer und juristischer Ebene für die Belange hilfsbedürftiger Menschen, wie Obdach- oder Wohnungslose, einsetzte. In seiner Dankesrede bedankte er sich vor allem bei seiner Frau, die ihn stets in seinem Engagement unterstützte und betonte, dass er seine Anstrengungen gestärkt durch die Auszeichnung, künftig weiterführen wird.
Damit engagieren sich beide Preisträger vorbildlich für die Durchsetzung des sozialen Menschenrechts auf Wohnen, wie es in Art. 28 der Berliner Landesverfassung und in Art. 11 des UN-Sozialpakts festgeschrieben ist.
Weitere Highlights waren:
Grußworts von Jean Ziegler verlesen durch Eberhard Schultz.
Die Verlesung des Grußworts unserer Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Rita Süssmuth, die aus terminlichen Gründen leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte.
Eine Videobotschaft der UN-Sonderbeauftragten für das Recht auf Wohnen, Leilani Farha mit Übersetzung.
Der Gastvortrag Dr. Andrej Holms über die Entwicklung des Wohnbausektors und des Rechts auf Wohnen: „100 Jahre Recht auf Wohnen“
Rede des Schirmherrn Reinhard Naumann, Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf
Musikalisch wurde der Abend von dem Trio Radio Django aus Berlin gestaltet. Durch die Veranstaltung mit rund 90 Teilnehmenden führte die Moderatorin Vera Vordenbäumen. Nach dem offiziellen Programm fand bei Finger Food und Getränken, bereitgestellt von Bildungswerk Kreuzberg, ein reger Austausch über die vielfältigen Themen des Abends statt.
Die Jury in diesem Jahr setzte sich aus Mara Fischer (Lehrbeauftragte HWR), Eveline Lämmer (Vorsitzende Landesseniorenbeirat Berlin), Dr. Cem Dalaman (Journalist), Reinhard Laska (Journalist) und Nihat Sorgeç (BWK Berlin) zusammen.
Die offizielle Pressemitteilung können Sie hier aufrufen. Link zur Eberhard-Schultz-Stiftung -->